Jena ist einen beträchtlichen Schritt vorangekommen beim Vorhaben, den Eichplatz wieder zu bebauen. Die Jury, in der Bauexperten, Stadträte und Bürger gemeinsam gearbeitet haben, hat empfohlen, das Projekt von Jenawohnen als Grundlage für die weitere Planung der Gestaltung des Baufeldes an der Johannisstraße zu verwenden. „Ich freue mich, dass Jenawohnen so erfolgreich in dem Wettbewerb war“, sagte Oberbürgermeister Albrecht Schröter. Besonders hob er den hohen Wohnanteil heraus, der im Jenawohnen-Projekt bei 66 Prozent liegt. Noch offen bleibt zunächst eine Entscheidung fürs so genannte MK 2, das Areal an der Kollegiengasse. Nach dem Votum der Jury bleiben zwei Investoren im Wettbewerb, denen auferlegt wurde, ihre Projekte weiter zu überarbeiten. Das betrifft die Pläne des Hamburger Investors ECE und der OFB, eine Tochter der hessisch-thüringischen Helaba. „Die beiden Projekte müssen mehr Maßstäblichkeit und differenziertere Fassaden bekommen“, sagte Thomas Dirkes. Der Schweizer Städtebauexperte Carl Fingerhuth würdigte die Arbeit in der Jury als einen intensiven Austausch und hob hervor: „Was neu entsteht, muss ein Teil dieser Stadt werden, kein autonomes Gebiet.“ Deshalb habe die Jury nach Verbindungen gesucht, nach Kommunikation. Thomas Dirkes ergänzte: „Wir haben jetzt nur noch Entwürfe für Gebäude vorliegen, die nicht introvertiert sind, sondern sich nach außen öffnen.“ Im Mai des vergangen Jahres war der Wettbewerb zur Bebauung des Eichplatzes mit einer europaweiten Ausschreibung gestartet. Die Jury trat im Dezember das erste Mal zusammen und wählte aus neun Wettbewerbsbeiträgen vier für die weiteren Entscheidungen aus. Jetzt liegt die Empfehlung vor, dass Jenawohnen das Areal an der Johannisstraße bebauen kann. Eine Entscheidung über das Quartier an der Kollegiengasse kann erst fallen, wenn überarbeitete Entwürfe vorliegen. Letztendlich wird der Stadtrat ein abschließendes Votum geben.
Quelle: Barbara Glasser | KIJ Jena