Städtebauliche Ordnung und Gliederung des Entwurfs ermöglichen den Auftritt als kompositorisch geprägtes Ensemble jeweils markanter skulpturaler Einzelformen der sieben Gebäude. Zeitgenössisch seriell und tonal interpretierte historisch den Ort prägende städtebauliche und architektonische Merkmale, wie Gassen, Einschnitte, Schrägen, Vor- und Rücksprünge, Groß- und Kleinformen dienen als Gestaltungsmittel für das fortsetzend Neue. Den Formenkanon der Öffnungen prägen plastische Tiefreliefs, funktionsgerecht zu akzentreich komponierten Fassaden, mit Ablesbarkeit von Haupt- und Begleitthemen, zusammengeführt. Auf vorwiegend „serielle Formalismen“ liegender Formate und applizierter „neuklassizistischer Fassadenstruktur“ wird verzichtet. Stattdessen soll die bekennend freie Interpretation „moderner“ Sprache der Architektur einen poetischen Charakter erzeugen, der auch Sprachfärbungen zulässt und insgesamt als Ausdruck des Lebensgefühls unserer Zeit rezipiert werden darf. Material- und Farbgestaltung dienen nicht der bloßen Dekoration sondern der Vermittlung zur historischen Nachbarschaft. Die Gebäude erhalten ein individualisierendes Wechselspiel von differenziert geschichtlichen Naturstein- und Putzoberflächen in regionaltypischem Kalkstein bzw. mit kalksteinfarbiger Akzentuierung der vier Blöcke mit den sieben Gebäuden in malerischer Farb- und Hell-Dunkel-Stufung. Innerhalb der abgeschlossen Nutzungseinheiten sind relativ freie, variable Grundrisslösungen und Ausbaustufen möglich und sollten den Mietern in Form von upgradings angeboten werden. Unterschiedliche Nutzungsarten (Hybridarchitektur) und Wohnformen (Etagenwohnungen, Maisonette) sollen den Bedürfnissen der Nutzer und des Eigentümers auch künftig entsprechen bzw. folgen können. Alle Wohnungen sind mit Freiraumbezug/ Zugang zum Innenhof oder zu Terrassen und Balkonen versehen. Alle Bäder und Küchen verfügen über Fenster.
Ort
Jena
Planungsbeginn
2011
Fertigstellung
2013
Bauherr
Privat
Baukosten
27.000.000 EUR
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