Nach der Inbetriebnahme des Klinikums 2000 in Jena auf der Grundlage des Entwurfes der ersten Preisträger, worschecharchitects / Erfurt mit medplan arkitekter / Oslo, wurde ein Laborzentrum zur diagnostischen Versorgung in unmittelbarer Umgebung erforderlich. Vier Institute befassen sich hier mit den Aufgabenbereichen Analytik, Befundung, Administration und der Herstellung von Blutprodukten. Wegen seiner exponierten Lage kommt dem Gebäude besondere Bedeutung zu. Es besetzt ein Baufeld in Verlängerung des bestehenden Forschungsgebäudes und nimmt dessen Baufluchten und Traufhöhen exakt auf. Ein elliptischer Zylinder im Erdgeschoss übernimmt die Tragfunktion für die darüber auskragenden Geschosse und bietet eine geeignete Form, um in nobler Geste städtebauliche Wirkung und architektonische Aufmerksamkeit zu erzeugen. Während die Laborgeschosse strenge Fensterbänder erhalten, wird das oberste Geschoss funktionsgerecht modifiziert, indem die Fassade als geschlossene Fläche lediglich für ein besonderes „Panorama“ geöffnet ist. Die sonst übliche Gestaltung des Technikgeschosses als wellblechverkleidetes Staffelgeschoss konnte vermieden werden. Der entwurflichen Vorzugslösung der Labortechnikplanung folgend haben sich Gebäude-, Tragwerks- und Haustechnikplaner für das Prinzip der Satellitenversorgung in den Geschossen entschieden und die dafür erforderlichen vertikalen  Megaschächte zugleich zur Lastableitung ausgebildet. Dadurch sind mittlere Stützenreihen nicht erforderlich. Lediglich an den beiden Längsfassaden sind Stützen im Grundriss dem Entwurfsraster folgend angeordnet. Darüber hinaus bietet das Satellitenversorgungsprinzip in Kombination mit variabler nichttragender Trennwandstellung gute Voraussetzungen, künftigen Änderungen mit vertretbaren Kosten gerecht werden zu können.
Ort
Jena
Planungsbeginn
2002
Fertigstellung
2008
Bauherr
Freistaat Thüringen
Baukosten
19.000.000 EUR
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